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Historischer Thronwechsel auf Münzen

Royal Mint stellt offizielles Bildnis von König Charles III. vor

Weniger als einen Monat nach dem Tod von Königin Elisabeth II. steht fest, wie ihr Nachfolger auf Münzen aussehen wird: Die Royal Mint hat das offizielle Portrait von König Charles III. vorgestellt. Das Bildnis des neuen Königs wird erstmals auf einer Fünf-Pfund-Gedenkmünze und einer 50-Pence-Münze zu sehen sein, die an das Leben und das Vermächtnis seiner Mutter erinnern. Die 50-Pence-Münze wird zudem in den Geldverkehr gebracht – somit werden in den kommenden Jahren sowohl Münzen mit Charles III. als auch mit Elisabeth II. in den Geldbeuteln der Briten zu finden sein. 

Die Darstellung von König Charles III. stammt aus der Feder des britischen Bildhauers Martin Jennings. Sein Entwurf wurde nach Angaben der Royal Mint von Seiner Majestät König Charles höchstpersönlich genehmigt. Der Tradition folgend ist das Porträt des Königs nach links, also in die entgegengesetzte Richtung zu den letzten Münzporträts von Königin Elisabeth II. gerichtet. Die lateinische Inschrift, die das Bildnis umgibt, lautet „CHARLES III - D - G - REX - F - D - 5 POUNDS - 2022“, was übersetzt so viel bedeutet wie „König Karl III. von Gottes Gnaden, Verteidiger des Glaubens“. Das Bildnis wird zunächst auf den Umlauf- und Gedenkmünzen der Royal Mint in den kommenden Monaten erscheinen.

Skulpturen-Künstler gestaltet erstmals Münzen

Für Martin Jennings, der im Vereinigten Königreich vor allem für Skulpturen im öffentlichen Raum bekannt ist, ist der Auftrag zur Gestaltung der Münzen eine besondere Ehre – es ist sein Erstlingswerk in der Welt der Münzen. Er hat zuvor Skulpturen großer Schriftsteller und Dichter, darunter John Betjeman am Bahnhof St. Pancras in London, Philip Larkin in Hull, Charles Dickens in Portsmouth und George Orwell vor dem Broadcasting House der BBC geschaffen: „Ich habe mich sehr gefreut zu hören, dass dem König das Bild gefällt. Er war sehr interessiert daran und hat sehr positiv darauf reagiert. Es war sehr erfreulich, an diesem wichtigen Prozess beteiligt zu sein“, sagte Jennings nach Angaben der Royal Mint. 

Um sich auf sein Debut als Münzdesigner vorzubereiten, hat Martin Jennings in einem ersten Schritt „so viele Fotos des Königs wie möglich“ studiert: „Um nur eine Seite des Kopfes darzustellen, muss man verstehen, wie der Kopf in der Gesamtschau wirkt. Also untersucht man all diese alten Fotografien und entscheidet sich dann für ein oder zwei, die den optimalen Eindruck von der Seite des Kopfes vermitteln, die man modellieren möchte“, erklärte Jennings in einem Artikel, den die Royal Mint anlässlich der Vorstellung der Münzen veröffentlicht hat. Das Motiv wird danach in Gips modelliert, der größer als die Münze ist – das Gipsmodell hat in etwa die Größe eines Speise-Tellers: „Ich arbeite mit der Hand und verwende winzige Millimeter Material, um es zu modellieren“, berichtete Jennings. Nach dieser Handarbeit wird der Entwurf digital verkleinert.

Diskussionen in Sozialen Medien: Charles oder Carolus?

Für den Künstler war neben dem eigentlichen Bildnis von König Charles III. auch die Randschrift von elementarer Bedeutung. Denn Jennings war ursprünglich als Kalligraph ausgebildet. Um die Ernsthaftigkeit dieses neuen Porträts zu ergänzen und zu vermitteln, legte er besondere Detailverliebtheit bei der Gestaltung der Umschrift an den Tag: „Was ich wollte, war eine klassische, fast feierliche Form des Schriftzugs, um die Stärke des Porträts zu betonen.“ 

In den Sozialen Medien wird das erste Bildnis von König Charles III. durchweg positiv aufgenommen – Diskussionen gibt es allerdings ausgerechnet rund um die Umschrift auf der Münze: Viele Münzensammler in Großbritannien hatten fest damit gerechnet, dass der Name des neuen Monarchen in lateinischer Sprache, also in Form von „Carolus“, auf den Münzen erscheint – so wie es auch bei allen vorherigen Königinnen und Königen der Fall war. Der englische Name der bisherigen Regentin würde auch im Lateinischen als „Elisabeth“ beziehungsweise „Elizabeth“ verwendet werden, er kommt aus dem Hebräischen und hat einen biblischen Ursprung: Das hebräische Wort „elischeba“ bedeutet „Gott ist Fülle“. Für „Charles“ gäbe es streng genommen die lateinische Übersetzung „Carolus“. Offenbar hat sich der neue König jedoch dazu entschlossen, die muttersprachliche Variante zu verwenden.

Neue Motive für Münzen: Nicht von heute auf morgen möglich

Dass die Royal Mint innerhalb von weniger als einem Monat das neue Bildnis von König Charles III. präsentieren konnte, ist eine große Überraschung für viele Numismatiker. Immerhin dauerte es fast ein Jahr nach der Übernahme der Amtsgeschäfte, bis seine Vorgängerin Elisabeth II. auf Münzen zu sehen war. Und der Genehmigungsprozess für neue Motive auf britischen Münzen ist aufwändig, wie die Royal Mint erläutert: „Alle Themen, die für die Münzen der Royal Mint in Frage kommen, durchlaufen ein strenges Planungs- und Designauswahlverfahren, welches von einem unabhängigen Gremium geleitet wird.“ Zu den Ausschussmitgliedern gehören Experten für Kunst, Heraldik, Typografie, Bildhauerei oder Numismatik sowie Experten für Design und Geschichte der Royal Mint. 

Sobald die Themen zur Prüfung vorgelegt wurden, stellt der Ausschuss sicher, dass die in die engere Wahl gezogenen Themen die wichtigsten oder geeignetsten Ereignisse, Persönlichkeiten und Jahrestage zum Gedenken widerspiegeln. Die Themen müssen vom Schatzkanzler und dem Monarchen persönlich genehmigt werden. Erst danach wird ein Design-Wettbewerb ausgerufen und es werden Künstler zur Teilnahme eingeladen. Die vereinbarten Münzdesigns, die die Königliche Münze prägen möchte, müssen dann noch einmal vom König per Unterschrift bestätigt werden. Nach der Unterzeichnung kann mit der Produktion der Münzen begonnen werden.

Elizabeth und Charles: Gemeinsam im Geldbeutel 

Die Briten werden noch einige Zeit haben, um sich von ihrer Königin Elisabeth II. zu verabschieden. Nach Angaben der Royal Mint werden alle britischen Münzen mit dem Bildnis Ihrer verstorbenen Majestät Königin Elisabeth II. weiterhin gesetzliches Zahlungsmittel und im Umlauf bleiben: „In der Vergangenheit war es üblich, dass Münzen mit den Bildnissen verschiedener Monarchen gemeinsam in Umlauf gebracht wurden. Dies gewährleistet einen reibungslosen Übergang mit minimalen Umweltauswirkungen und Kosten“, erklärt die Mint. 

Anne Jessopp, Vorstandsvorsitzende der Royal Mint, sagte: „Die ersten Münzen mit dem Bildnis Seiner Majestät König Charles III. werden entsprechend der Nachfrage von Banken und Postämtern in Umlauf gebracht. Das bedeutet, dass die Münzen von König Charles III. und Königin Elisabeth II. im Vereinigten Königreich noch viele Jahre lang gemeinsam in Umlauf sein werden.“ Nach Zahlen der Royal Mint sind im Vereinigten Königreich derzeit etwa 27 Milliarden Münzen mit dem Bildnis von Königin Elisabeth II. im Umlauf. Diese werden im Laufe der Zeit ersetzt, wenn sie beschädigt oder abgenutzt sind, und um die Nachfrage nach zusätzlichen Münzen zu decken.


Fotos: Royal Mint




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